Die Armen als Zugangsort zu Jesus
Hoher Besuch beim Martinsfest am Sonntag in Eisenstadt: Kurienkardinal Kurt Koch, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, hielt im Rahmen des feierlichen Pontifikalamts die Festpredigt – Bischof Ägidius Zsifkovics erhielt als "Einladung" für die Jugendmesse "FeelTheDome" eine von Jugendlichen kreierte Stola.
Eisenstadt – Die Martinsdiözese feiert ihren Diözesan- und Landespatron: Höhepunkt des Martinsfestes am Wochenende war das Pontifikalamt am Sonntagvormittag im Eisenstädter Martinsdom, das auch im Livestream der Homepage der Diözese Eisenstadtübertragen wurde. Als besonderer Ehrengast zelebrierte Kurienkardinal Kurt Koch, zugleich "Ökumeneminister" des Vatikans, mit Diözesanbischof Ägidius J. Zsifkovics die Festmesse. Bischof Zsifkovics konnte zudem den Apostolischen Nuntius Peter Stephan Zurbriggen, den Abt von Stift Heiligenkreuz, Maximilian Heim, sowie Landeshauptmann Hans Niessl begrüßen.
Die Armen und Geringsten, so Kurienkardinal Koch in seiner Festpredigt, seien "der privilegierte Zugangsort zu Jesus Christus". Als Christinnen und Christen seien wir immer wieder aufs Neue gefordert, durch unser Handeln "Christus auch im Alltag zu begegnen", gerade durch unsere Haltung zu unseren Mitmenschen, so der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen.
Verwurzelung in der Volksfrömmigkeit
Der heilige Martin gehöre ohne Zweifel zu den besonders "volkstümlichen Heiligen", ja er gelte "als der beliebteste Heilige in Europa", so der Kurienkardinal im Eisenstädter Martinsdom. Die zahlreichen Bräuche und Legenden rund um den Heiligen, von der Martinigans bis zu den Umzügen der Kinder mit ihren Laternen, seien ein eindrucksvolles Zeugnis für diese Verwurzelung in der Volksfrömmigkeit. Zugleich stehe Martinus für einen Kerngedanken des Evangeliums: "Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt. Das habt ihr mir getan" (Mt 25,40).
Solidarität und Identifikation mit den Armen und Leidenden
Wie Kardinal Koch beim Martinsfest hervorhob, sei Jesus derjenige, der "sich mit dem Armen und Leidenden, dem Hungrigen und Durstigen, dem Nackten und Gefangenen nicht nur solidarisiert, sondern geradezu identifiziert". Er sei "in unserer Welt verborgen gegenwärtig in allen Menschen, die leiden und arm und verlassen sind." Der heilige Martin stehe dafür, dass dies nicht einfach ein Bild sei, sondern sich um die Wirklichkeit der Frohen Botschaft handle.
Würdigung des ökumenischen Engagements
Der Kurienkardinal würdigte bereits Ende Februar diesen Jahres Bischof Zsifkovics für dessen Engagement für den Bau des ersten Orthodoxen Klosters in Österreich, das im burgenländischen St. Andrä errichtet wird. Papst Franziskus hatte damals dem Eisenstädter Diözesanbischof eine persönliche Spende in der Höhe von 100.000 Euro für das Klosterprojekt übergeben, wodurch Bischof Zsifkovics gleichsam zum Treuhänder für das päpstliche Engagement für das "ökumenische Jahrhundertprojekt" (Kardinal Koch) gemacht wurde. Im Rahmen des Festaktes "50 Jahre Orthodoxengesetz in Österreich", wo Kurienkardinal Koch und Bischof Zsifkovics die Spende an den Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. und Metropolit Arsenios übergaben, betonte der "Ökumeneminister" des Vatikans die Bedeutung der Diözese Eisenstadt als Brückenbauer in Europa.
Bischof erhielt "Ticket" für "FeelTheDome"
Im Anschluss an die Festmesse erhielt Bischof Zsifkovics eine freudige Überraschung: Jugendliche von der Katholischen Jugend und Jungschar überreichten ihm eine von ihnen kreierte Stola als Einladung, die diesjährige Diözesanjugendmesse "FeelTheDome" zu zelebrieren. Die Stola wurde in den liturgischen Farben gestaltet und trägt den Schriftzug "Der Herr regiert. Er ist König". Die beliebte Jugendmesse "FeelTheDome" findet am 24. November 2018 im Eisenstädter Martinsdom statt.